Slow Fashion Outfit mit Vintage Tuch von Gucci
Was bedeutet Slow Fashion für euch?
Für mich sind es alle Wege, die dazu führen, den Konsum von Kleidung zu reduzieren und in bewusstere Bahnen zu lenken. Kleidungsstücke besser aussuchen, länger tragen, unterm Strich weniger besitzen…
1.) Kleidung selber herstellen.
Ideen lange ausbrüten, Zeit finden, sie zu verwirklichen. Das Nähen von einer einfachen Hose dauert bei mir schon mal 30 Stunden, wie ich es im letzten Beitrag festgestellt habe. Um einen Pullover zu stricken brauche ich schon mal 5 bis 8 Monate… (Und nein, ich habe nicht die Feinmotorik einer Vierjährigen beim Stricken, wohl aber einen Vollzeitjob andere Hobbys, und und und… 🙂 🙂 )
2.) Kleidung bei namhaften zertifizierten „Öko-Anbietern“ erwerben.
Ich muss zugeben, hier habe ich am wenigsten Erfahrung. Es gibt dazu aber viele gut aufbereitete Blogs mit Tipps und Berichten. Ich habe mich in diese Richtung gar nicht vorgetastet, da eine oberflächliche Recherche ergeben hat, dass die meisten dieser Produzenten Kleidung ab Größe 36 anbieten, ich habe aber im besten Fall eine 32. (Achtung!! Marktnische 🙂 )
3.) Second Hand und Vintage Kleidung
Auch da bin ich erst am Anfang, freue mich aber schon auf mehr. Ich hätte nie gedacht, dass ich gerade in Second Hand Shops Sachen finden kann, die perfekt zu mir und meinem Stil passen! Dass alte Kleidung von einer Aura umgeben ist, die ich sonst nur von meinen selbst gemachten Sachen kenne. Und ganz ehrlich: Dass man auch jahrzehntealte Kleidung in einem einwandfreiem Zustand bekommen kann.
Hier ist mein heutiges Slow Fashion-Outfit:
Lace-Pullover aus russischem Mohair, selbst gestrickt. Auch hier vorgestellt.
Bleistiftrock aus Wollgemisch, selbst konstruiert und genäht.
Tuch mit Entenmotiv: Gucci, vermutlich 70er Jahre. Seiden-Wollgemisch. Vintage/Second Hand Shop in Lissabon.
Leder-Handschuhe: Second Hand Shop 1070 Wien.
Das Tuch ist unglaublich schön. Ich glaube, so einen Treffer landet man einmal im Leben 🙂 Ich muss ja grundsätzlich alles besitzen, das einheimische/europäische Vögel zeigt, ich glaube, das Tuch hat all diese Jahre nur auf mich gewartet…
Meine Vorliebe für elegante Handschuhe hat man ja schon in diesem Beitrag erleben dürfen… 🙂
Die Handschuhe sind aus feinstem Leder und wurden noch nie zuvor getragen… Man merkt es ja sofort, wenn man Lederhandschuhe zum ersten Mal überstreift.
Unsere Kurzreise nach Lissabon war alles andere als eine Shopping-Reise geplant, und ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht, was uns bewogen hat, in das kleine Vintage-Geschäft hinein zuschauen. Es ist wirklich zauberhaft und wunderschön sortiert; die Besitzerin lieb, gesprächig, aber nicht aufdringlich. An dem Tag, als ich beschloss, das Tuch zu kaufen, machte sie extra für mich auf – der Laden hatte zu, da gerade Fotos für den neuen Webshop gemacht wurden. Die ersten Sachen sind schon online!
(Oh je, jetzt teile ich den Link, und irgendjemand kauft sicher sofort das tolle Seidentuch von Salvatore Ferragamo mit den drei Hirschen drauf, dabei hätte ich es so gern, aber ich habe doch schon ein schönes Tuch, und ich kann doch nicht alle Designer-Tücher mit Tiermotiven aufkaufen, oh, ich hoffe, es findet eine gute Besitzerin, aber wenn es ein paar Monate niemand kauft, vielleicht soll ich doch?…)
Was haltet ihr von Second Hand Shops? Habt ihr da schon mal richtige Schätze entdeckt?
Wie wichtig ist der Begriff Slow Fashion für euch? Was bedeutet es für euch, setzt ihr es um und wie?
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fadenwechsel
Ein sehr hübsches Outfit! Ich habe mal im örtlichen Second Hand Laden versucht, Sachen zu verkaufen- hat leider nicht geklappt (die Sachen haben trotz guter Qualität wenn überhaupt nur den Wert des Labels, das sie tragen 🙄)
Für Handschuhe habe ich allerdings auch ein Faible (ich liebe meine selbstgenähten Wollhandschuhe!)
LG Maria
blaue Seide
Ja, verkaufen stelle ich mir schwer vor… Ich war ja bis jetzt noch nicht in vielen gut sortierten Second Hand Geschäften, aber wenn, war ich immer alleine dort 🙂 Leider scheuen viele davor, dort zu stöbern, viele haben Vorbehalte…
blaupause7
Das ist wirklich ein schönes Ensemble – mit Tüchern hab‘ ich es zwar nicht so, aber Handschuhe liiiiebe ich. Im Secondhandladen war ich noch nicht sehr oft, aber ich habe dort schon so einige Stücke zu wirklich günstigen Preisen gefunden, aber das Wichtigste ist für mich, dass es keine hypermodernen Stücke sind, bei denen die Qualität nichts taugt. Bei älteren und zeitlosen Teilen hat mich die Stoffqualität dagegen schon eher überzeugt.
Was den Kleiderkreisel angeht, so bin ich dort zwar angemeldet seit der Zeit, wo es ihn noch nicht sehr lange gab und im Fernsehen noch keine Werbung dafür lief (geschweige denn dass es eine App dafür gab), musste dort aber leider die Erfahrung machen, dass höherwertige Kleidung zu dem Zeitpunkt nicht interessant für die Kleiderkreisel-Kunden war, und statt dessen jede Menge Zeugs von Primark angepriesen wurde, das dann auch wegging wie warme Semmeln.
Seitdem bin ich dort nicht mehr aktiv gewesen. Wo ich in letzter Zeit öfters war: Eine kleine Boutique in meiner Stadt, wo es echte Vintageteile aus den 50er Jahren (z.B. Taschen oder Hüte) gibt, aber auch viel Neuware im „Vintage-Style“ – die stammt dann meistens entweder von dem Leipziger Label „Gracy Q“ oder von Lena Hoschek (letzteres für mich unbezahlbar).
LG
Ulrike
blaue Seide
Ich bin auch bei Kleiderkreisel angemeldet, aber da habe ich noch nie was richtig Gutes für mich entdeckt, wie du sagst, immer nur das Standard Primark und H&M Zeugs… War schon seit Monaten nicht mehr drin. Immerhin ist es eine gute Alternative für diese konsumsüchtigen Teenies (ich war selbst so einer, ich glaube, da muss man durch) – zu meiner Zeit gabs das nicht, und ich habe tonnenweise Neukleidung beim H&M Sale erstanden. So ein organisierter Tausch ist eben die nachhaltigere Alternative für die wilde „Ausprobier-Phase“ 🙂
Um die Boutique in deiner Stadt beneide ich dich 🙂
Liebe Grüße
Juli
blaupause7
Wie man’s nimmt. Für eine Handtasche aus den 50er Jahren habe ich tatsächlich nur 60,– Euro bezahlt. Neuware, wie z.B. das Hummerkleid aus der aktuellen Kollektion von Lena Hoschek für 520,– Euro ist für mich dagegen unbezahlbar.
LG
Ulrike
aschenputtelfashion
Oh ich freue mich soooo sehr über deinen Beitrag. Ich beschäftige mich sehr mit Slow Fashion. Wenn du auf meine Startseite meines Blogst guckt steht gleich: fast fashion – immer schneller, immer mehr , immer günstiger, 😛 ich shoppe schon lange Second hand. Probiere sonst mal die App Kleiderkreisel. Da kann man Sachen tauschen, verkaufen und kaufen und man kann genau eingeben, was man sucht. Richtig cool. Ich liebe diese App. Und seit Februar habe ich auch angefangen zu nähen und dabei habe ich ein Gefühl für Kleidung bekommen, weshalb ich nun anfange alte Kleidung wieder auf zu werten. Ich liebe das Thema. Super Beitrag *-*